Mittlerweile gibt es einige Filme zum Thema Schule:
- Guten Morgen Herr Grothe
- Schule (2000)
- Kopfüber (2013)
- Frau Müller muss weg (2015)
Und Bücher:
- Chill mal Frau Freitag
- Nein, du hast keinen Telefonjoker Torben- Jasper (Referendariat)
- ....
(Weitere Hinweise als Ergänzungen sehr willkommen!)
Sowie Einblicke in Schule in vielen Fernsehserien. Zum Teil sehr stereotypisch und schlecht geschauspielert.
Und dennoch, wer bei der Berufswahl überlegt in den Lehrerberuf zu gehen und sich vom BIZ schlecht beraten fühlt (was zu 100% der Fall sein dürfte) der hat hiermit Futter. Mit einer im Moment noch sehr stark fachbezogenen Ausbildung selbst für Hauptschulen werden dann in der Praxis jede Menge Kompetenzen gefordert. Vor allem: "Wie bändige ich die wilde Horde Kinder die gerade den Klassenraum in eine Zirkusmanege verwandeln?... und zwar schnell und ohne Hilfe von außen!"
Hinweis: Eltern aufgepasst. Ihr Kind ist so nicht! Ihr Kind ist ganz lieb. Es waren auf jeden Fall die anderen! Ihr Kind kann nichts dafür. Es hat halt die falschen Freunde.
Und überhaupt, Schuld ist wenn immer der Lehrer. Aber niemals das Kind.
Aber warum meinen dann so viele Lehrer/innen, ihr Arbeitsalltag sei besonders anstrengend, weil sie sich mittlerweile wie Dompteure, Sozialarbeiter, Streetworker und Sündenbock fühlen, da die Kinder immer häufiger die Klassenräume zur Manege oder gar zur Kampfarena umfunktionieren?
Dieser Frage wird im Blogeintrag: "Was ist eigentlich das Problem?" nachgegangen.
Ernsthaft. Warum wird es eigentlich immer offensichtlicher, dass Schulunterricht eben nicht mehr wie vor hundert Jahren ablaufen kann?
Der Traum: Homogen in Reihen sitzend, folgend die Kinder wissbegierig der Kunde des Lehrenden. Schließlich wollen sie alle gebildet ihre Schullaufbahn beenden um mündig in der Gesellschaft ein erfolgreiches Leben zu bewerkstelligen.
Die Realität: Befinden wir uns in einem Standardklassenraum einer allgemeinbildenden Schule in einer Wohngegend mit ganz gewöhnlichen Menschen (keine Elite, keine Homogenität) dann ist Schulalltag vor allem davon geprägt: Unruhe, Lautstärke, Respektlosigkeit gegenüber Mitmenschen, Vorgesetzten und der Lernumgebung (Müll, Zerstörung). Meist kann nur noch in den "wichtigeren" Fächern, den sogenannten Hauptfächern mit Notendruck eine einigermaßen annehmbare Arbeitsatmosphäre geschaffen werden. Wohl gemerkt, mit viel viel Druck und Mühe seitens der Lehrkraft.
Die Lehrer der Nebenfächer (oft als "Ausruhfächer" bezeichnet) sind ganz still, will doch kaum einer zugeben, die Kontrolle über die Kinder verloren zu haben....
Dienstag, 20. Januar 2015
Schule heute: "Was ist eigentlich das Problem?"
Hier soll der Überlegung nachgegangen werden, warum das Zusammentreffen von Schülern und Lehrern in heutigen Schulen für beide Seiten immer schwieriger wird.
Warum wird es eigentlich immer offensichtlicher, dass Schulunterricht eben nicht mehr wie vor hundert Jahren ablaufen kann?
Der Traum: Homogen in Reihen sitzend, folgend die Kinder wissbegierig der Kunde des Lehrenden. Schließlich wollen sie alle gebildet ihre Schullaufbahn beenden um mündig in der Gesellschaft ein erfolgreiches Leben zu bewerkstelligen.
Die Realität: Befinden wir uns in einem Standardklassenraum einer allgemeinbildenden Schule in einer Wohngegend mit ganz gewöhnlichen Menschen (keine Elite) dann ist Schulalltag vor allem davon geprägt:
1. Unruhe: zappeln, umherlaufen, unkonzentriert
2. Lautstärke: wegen der Unruhe viele Nebengeräusche, Gespräche
selten bis ständig spontane schrille Schreie, Rufe, Geräusche
3. Aufmerksamkeitshunger: Alles immer jedem mitteilen,
an der Lehrperson zupfen, tippen, stupsen, vor ihren Augen springen
die Sachen von anderen nehmen und "Kommunikation" herausfordern
4. Gewaltbereitschaft: Aggressionen, bei kleinsten Missstimmungen mit Gewalt agieren, reagieren
Bewusstes Suchen, Erzeugen von Situationen zum Kräftemessen
5. Respektlosigkeit: Ignorieren, Widerworte, Bemerkungen, Provokationen, Stichellein,...
Bedürfnisse der Mitschüler (Arbeitsatmosphäre, Lernraum,...) ignorieren, stören
6. Uneinsichtigkeit: Die anderen sind immer Schuld. Ich war das nicht. Warum immer ich? Wieso
sollte ich...Ist doch nicht so schlimm. War doch nur...
7. Unsozial: auslachen, wegnehmen, angreifen
die Anderen nicht wahrnehmend, dazwischenreden, ignorieren, umrennen
Was fehlt unseren Kindern?
1. Anerkennung, positive Aufmerksamkeit, Lob, Liebe, sich akzeptiert fühlen
2. angemessene Herausforderungen an denen sie sich messen, ausprobieren, wachsen können
3. starke Vorbildgruppe: Elternschaft die Zusammenhalt vorlebt, Interesse an Gemeinschaft und dem Alltag ihrer Kinder zeigt, Verantwortung übernehmen, Kontakte pflegen, Unterrichtsbesuche abstatten, ein Interesse haben, Werte achten,....
4. Druckventil: Bewegung und Ausdruck. Die Lebenswelt ist stressig geworden. Der Druck auf Heranwachsende wird immer größer. Dieser muss abgelassen werden. Sinnvollerweise in Form von positiver Bewegung wie Sport, Tanz, Spiel und positiven Ausdrucksformen wie Musik (Instrumente, Gesang) Lachen (Lachyoga) und beides verbindend wie Theater, Performance, Aktionen.
5. Sozialtraining: Gemeinschaft erfahren, eigene Stärken entdecken, Anerkennung finden, Vorteile des Wir kennenlernen, Tugenden entwickeln
6. Konsequenzen:
- "rote Karte" = Stoppsignal
- Widergutmachen
- Auschluss von der Gruppe zu deren Schutz = Auszeit
- Ausschluss von der Leistung (Bildung)
Der moderne Unterricht muss insgesamt für die Kinder, vor allem die jüngeren, praxisorientierter und menschennah werden. Chor statt Notenlehre. Bauen statt theoretischer Medienerziehung. Laufen statt sitzen. Malen statt reden. Schulhof statt Klassenzimmer. Sitzball statt Stuhl. Lachen statt Schweigen.
Die Sorge um das fehlende Niveau bei der Rechtschreibung und Grundrechnung erstickt unsere Kinder! Sie können bereits nicht mehr gut Lesen, Schreiben und Rechnen. Der Weg ist nicht mehr zeitgemäß! Die Kinder drehen durch (ADS, ADHS, LRS, emotionale, soziale,...Störungen) wenn wir die Bildung in Schulen nicht mit der Zeit gehen lassen.
Endloses Vokabelpauken und Kontrolle löst Unwillen, Unlust und Sinnlosigkeitsgefühle aus. Macht am Ende aggressiv. Auch wenn der Englischlehrer nicht unmittelbar diesen aufgestauten Druck erlebt, spätestens aber der Religionslehrer oder die Mitschüler auf dem Pausenhof.
Überhaupt funktioniert ein Scheinunterricht oft nur, weil der Lehrer "Angst macht" und "Druck" mit Worten wie "Wenn du nicht...dann...Note, Zeugnis, Versetzung, Versagen,...)
Mit körperlicher Gewalt können wir unsere Kinder zum Glück in Schulen nicht mehr unter Kontrolle bringen. Mit Angst und Druck werden wir unsere Kinder in Zukunft auch nicht mehr dazu bewegen uns einen Gefallen zu tun.
Wie lange dauert es noch, bis auch die ruhigsten, schüchternsten, ängstlichsten ihren Mund aufmachen und kreischend durch die Klasse rennen?
Können wir Erwachsenen zuvor eine Richtung in ein zeitgemäßes Beschulen einschlagen, bevor uns die Kinder ganz entgleiten?
Warum wird es eigentlich immer offensichtlicher, dass Schulunterricht eben nicht mehr wie vor hundert Jahren ablaufen kann?
Der Traum: Homogen in Reihen sitzend, folgend die Kinder wissbegierig der Kunde des Lehrenden. Schließlich wollen sie alle gebildet ihre Schullaufbahn beenden um mündig in der Gesellschaft ein erfolgreiches Leben zu bewerkstelligen.
Die Realität: Befinden wir uns in einem Standardklassenraum einer allgemeinbildenden Schule in einer Wohngegend mit ganz gewöhnlichen Menschen (keine Elite) dann ist Schulalltag vor allem davon geprägt:
1. Unruhe: zappeln, umherlaufen, unkonzentriert
2. Lautstärke: wegen der Unruhe viele Nebengeräusche, Gespräche
selten bis ständig spontane schrille Schreie, Rufe, Geräusche
3. Aufmerksamkeitshunger: Alles immer jedem mitteilen,
an der Lehrperson zupfen, tippen, stupsen, vor ihren Augen springen
die Sachen von anderen nehmen und "Kommunikation" herausfordern
4. Gewaltbereitschaft: Aggressionen, bei kleinsten Missstimmungen mit Gewalt agieren, reagieren
Bewusstes Suchen, Erzeugen von Situationen zum Kräftemessen
5. Respektlosigkeit: Ignorieren, Widerworte, Bemerkungen, Provokationen, Stichellein,...
Bedürfnisse der Mitschüler (Arbeitsatmosphäre, Lernraum,...) ignorieren, stören
6. Uneinsichtigkeit: Die anderen sind immer Schuld. Ich war das nicht. Warum immer ich? Wieso
sollte ich...Ist doch nicht so schlimm. War doch nur...
7. Unsozial: auslachen, wegnehmen, angreifen
die Anderen nicht wahrnehmend, dazwischenreden, ignorieren, umrennen
Was fehlt unseren Kindern?
1. Anerkennung, positive Aufmerksamkeit, Lob, Liebe, sich akzeptiert fühlen
2. angemessene Herausforderungen an denen sie sich messen, ausprobieren, wachsen können
3. starke Vorbildgruppe: Elternschaft die Zusammenhalt vorlebt, Interesse an Gemeinschaft und dem Alltag ihrer Kinder zeigt, Verantwortung übernehmen, Kontakte pflegen, Unterrichtsbesuche abstatten, ein Interesse haben, Werte achten,....
4. Druckventil: Bewegung und Ausdruck. Die Lebenswelt ist stressig geworden. Der Druck auf Heranwachsende wird immer größer. Dieser muss abgelassen werden. Sinnvollerweise in Form von positiver Bewegung wie Sport, Tanz, Spiel und positiven Ausdrucksformen wie Musik (Instrumente, Gesang) Lachen (Lachyoga) und beides verbindend wie Theater, Performance, Aktionen.
5. Sozialtraining: Gemeinschaft erfahren, eigene Stärken entdecken, Anerkennung finden, Vorteile des Wir kennenlernen, Tugenden entwickeln
6. Konsequenzen:
- "rote Karte" = Stoppsignal
- Widergutmachen
- Auschluss von der Gruppe zu deren Schutz = Auszeit
- Ausschluss von der Leistung (Bildung)
Der moderne Unterricht muss insgesamt für die Kinder, vor allem die jüngeren, praxisorientierter und menschennah werden. Chor statt Notenlehre. Bauen statt theoretischer Medienerziehung. Laufen statt sitzen. Malen statt reden. Schulhof statt Klassenzimmer. Sitzball statt Stuhl. Lachen statt Schweigen.
Die Sorge um das fehlende Niveau bei der Rechtschreibung und Grundrechnung erstickt unsere Kinder! Sie können bereits nicht mehr gut Lesen, Schreiben und Rechnen. Der Weg ist nicht mehr zeitgemäß! Die Kinder drehen durch (ADS, ADHS, LRS, emotionale, soziale,...Störungen) wenn wir die Bildung in Schulen nicht mit der Zeit gehen lassen.
Endloses Vokabelpauken und Kontrolle löst Unwillen, Unlust und Sinnlosigkeitsgefühle aus. Macht am Ende aggressiv. Auch wenn der Englischlehrer nicht unmittelbar diesen aufgestauten Druck erlebt, spätestens aber der Religionslehrer oder die Mitschüler auf dem Pausenhof.
Überhaupt funktioniert ein Scheinunterricht oft nur, weil der Lehrer "Angst macht" und "Druck" mit Worten wie "Wenn du nicht...dann...Note, Zeugnis, Versetzung, Versagen,...)
Mit körperlicher Gewalt können wir unsere Kinder zum Glück in Schulen nicht mehr unter Kontrolle bringen. Mit Angst und Druck werden wir unsere Kinder in Zukunft auch nicht mehr dazu bewegen uns einen Gefallen zu tun.
Wie lange dauert es noch, bis auch die ruhigsten, schüchternsten, ängstlichsten ihren Mund aufmachen und kreischend durch die Klasse rennen?
Können wir Erwachsenen zuvor eine Richtung in ein zeitgemäßes Beschulen einschlagen, bevor uns die Kinder ganz entgleiten?
Schulministerium und eigene Kinder
Ich wüsste gerne, ob die Schulminister/innen ihre eigenen Kinder an eine reguläre allgemeinbildende Schule schicken?!
Abonnieren
Kommentare (Atom)