Alles Wichtige unter:
http://www.alphabet-film.com/
Story:
Unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem wird durch krisenhafte
Entwicklungen zunehmend in Frage gestellt und eine Antwort ist nicht in
Sicht. Die politischen und wirtschaftlich Mächtigen wurden zum Großteil
an den besten Schulen und Universitäten ausgebildet. Ihre Ratlosigkeit
ist deutlich zu spüren und an die Stelle einer langfristigen Perspektive
ist kurzatmiger Aktionismus getreten.
Mit erschreckender Deutlichkeit wird nun sichtbar, dass uns die
Grenzen unseres Denkens von Kindheit an zu eng gesteckt wurden. Egal,
welche Schule wir besucht haben, bewegen wir uns in Denkmustern, die aus
der Frühzeit der Industrialisierung stammen, als es darum ging, die
Menschen zu gut funktionierenden Rädchen einer arbeitsteiligen
Produktionsgesellschaft auszubilden. Die Lehrinhalte haben sich seither
stark verändert und die Schule ist auch kein Ort des autoritären Drills
mehr. Doch die Fixierung auf normierte Standards beherrscht den
Unterricht mehr denn je.
Denn neuerdings weht an den Schulen ein rauer Wind. „Leistung“ als
Fetisch der Wettbewerbsgesellschaft ist weltweit zum unerbittlichen Maß
aller Dinge geworden. Doch die einseitige Ausrichtung auf
technokratische Lernziele und auf die fehlerfreie Wiedergabe isolierter
Wissensinhalte lässt genau jene spielerische Kreativität verkümmern, die
uns helfen könnte, ohne Angst vor dem Scheitern nach neuen Lösungen zu
suchen.
Erwin Wagenhofer begreift das Thema „Bildung“ sehr viel umfassender
und radikaler, als dies üblicherweise geschieht. Fast alle
Bildungsdiskussionen sind darauf verkürzt, in einem von Konkurrenzdenken
geprägten Umfeld jene Schulform zu propagieren, in der die Schüler die
beste Performance erbringen. Wagenhofer hingegen begibt sich auf die
Suche nach den Denkstrukturen, die dahinter stecken. Was wir lernen, prägt unseren Wissensvorrat, aber wie wir lernen, prägt unser Denken.
Nach WE FEED THE WORLD und LETS MAKE MONEY ist ALPHABET
der abschließende Teil einer Trilogie, der die Themen der beiden
vorherigen Filme nochmals aufgreift und wie in einem Brennglas bündelt.
ALPHABET ist Erwin Wagenhofers bisher radikalster Film.
Montag, 16. Dezember 2013
Montag, 2. September 2013
Unorte
Es gibt viele
Menschen, die haben großes Wissen, eine Begabung, umfangreiches Können. Einige
sind bereit, dies zu Teilen, an die nächste Generation weiterzugeben.
Doch was, wenn
es gar keiner haben will?
Da gibt es
begabte Künstler, die wunderbare Fassadenmalerein kreieren, oder wunderbare
Musik erklingen lassen.
Da gibt es
hochbegabte Physiker, die den ganzen Weltraum zu greifen scheinen.
Da gibt es
Dichter, Denker, Handwerker und viele mehr. Alle mit hohem Potential.
Aber keinen
interessiert es. Keiner will was wissen.
Im Gegenteil,
sie werden beleidigt, ausgelacht, ignoriert, provoziert.
So werden aus
wertvollen Menschen traurige, resignierende Menschen.
So wird aus
wertvollem Können ein Scheitern.
Kein schönes
Bild mehr gemalt, kein schönes Lied mehr komponiert, kein schönes Gedicht
verfasst, kein schönes Mobiliar hergestellt.
Wer die Begabung
und das Können im Menschen nicht würdigt, der schafft Leid.
Aber von wem ist
nun die Rede?
Von Lehrern? Von Schülern?
Von uns allen?
Wo sind die
Unorte?
Weit weg? In der Nähe? Wir mitten drin?
Schüler wollen keine besseren Lehrer, Schüler wollen bessere Lernorte.
Schüler wollen keine besseren Lehrer, Schüler wollen bessere Lernorte.
Zwei Wochen Schule. Die Schüler gähnen, die Lehrer gähnen. Jeder fühlt sich gehetzt, müde.
Kinder wollen gerne lernen. Alle Menschen lernen ihr Leben lang. Jeder auf seine Weise. Nur in der Schule sollen sie wie Maschinen programmierbar sein.
Im Akkord. Nach Lehrplänen.
Zeit, die hat eigentlich keiner mehr so wirklich. Es herrschen der Terminplan, der Schulgong.
Und die Menschen, denen es nicht möglich war, bis zum Eintritt in die Schule zu lernen, wie man sich als Gesellschaftsteilhaber gemeinschaftserhaltend verhält, geschweige denn als solchen sich überhaupt erst fühlt, bleibt nichts anderes übrig, als sich das Leid schreiend, provozierend und über Tische und Bänke rennend aus dem Hals zu klagen.
Funktioniere bitte, so wie die Vorgaben es von dir verlangen. Und zwar, an einem Ort, der nicht menschenartgerecht ist. Diese Aufforderung allein reicht nicht! Bestrafung für die Unbeholfenheit.
Die Schüler fühlen sich haltlos. Die Lehrperson wird zum Sündenbock des Schulsystems.
Schüler brauchen keine besseren Lehrer, Schüler brauchen bessere Lernorte.
Zwei Wochen Schule. Die Schüler gähnen, die Lehrer gähnen. Jeder fühlt sich gehetzt, müde.
Kinder wollen gerne lernen. Alle Menschen lernen ihr Leben lang. Jeder auf seine Weise. Nur in der Schule sollen sie wie Maschinen programmierbar sein.
Im Akkord. Nach Lehrplänen.
Zeit, die hat eigentlich keiner mehr so wirklich. Es herrschen der Terminplan, der Schulgong.
Und die Menschen, denen es nicht möglich war, bis zum Eintritt in die Schule zu lernen, wie man sich als Gesellschaftsteilhaber gemeinschaftserhaltend verhält, geschweige denn als solchen sich überhaupt erst fühlt, bleibt nichts anderes übrig, als sich das Leid schreiend, provozierend und über Tische und Bänke rennend aus dem Hals zu klagen.
Funktioniere bitte, so wie die Vorgaben es von dir verlangen. Und zwar, an einem Ort, der nicht menschenartgerecht ist. Diese Aufforderung allein reicht nicht! Bestrafung für die Unbeholfenheit.
Die Schüler fühlen sich haltlos. Die Lehrperson wird zum Sündenbock des Schulsystems.
Schüler brauchen keine besseren Lehrer, Schüler brauchen bessere Lernorte.
Mittwoch, 3. Juli 2013
Geb den Kindern Freiräume, wenn sie reif dafür sind!!!
Wir können die Kinder einer dekadenten Gesellschaft nicht mit Kindern einer ursprünglichen oder harmonischen Gesellschaft gleichstellen.
Hilflose Kinder, sich selbst entfremdete Kinder brauchen Stützen wie ein Gehbehinderter eine Krücke/ ein Hilfsmittel.
Sollen die Heranwachsenden/ die Menschen wirklich frei leben und handeln dürfen, so müssten sie zunächst sich aus der Hilflosigkeit und Entfremdung heraus entwickeln können, hin zu bewussten, harmonischen, wertschöpfenden Wesen, um sich nicht im freien Raum zu verlieren oder gar selbst zu zerstören.
Altbekannte Eigenschaften wie Güte und Freundlichkeit sind für Gesellschaftswesen notwendig, wenn sie gesellschaftserhaltend in dieser leben wollen. Gesellschaft bedeutet miteinander. Gemeinde bedeutet gemeinsam. Diese Werte sind im Moment zu vielen Kindern fremd, als dass sie Freiräume nicht zum Schaden anderer nutzen.
Es heißt nicht Vandalismus sondern „Das gehört mir ja eh nicht“. Als sei das die korrekte Rechtfertigung dafür, die Gemeinschaft in der sie leben, zerstören zu dürfen.
Sind wir Einzelgänger?
Brauchen wir den anderen nicht?
Backen wir unser Brot selber?
Räumen wir unseren Müll selber weg?
Weben wir unser Bekleidung selber?
Stellen wir unsere Schuhe selber her?
Wer baut unsere Betten?
Wer bringt unserer Lebensmittel zu uns?
Wer versorgt uns mit Wärme?
Wenn jeder jedem egal ist, könnten wir im Moment überleben?
Brauchen wir den anderen?
Kein Kind kommt durch gut zureden zur Ein-sicht ! Es muss richtig blicken lernen! Es braucht Leit-bilder ! Es braucht eine Stütze!
Wer gibt den Kindern diese Stütze?
Was ist, wenn wir sie eines Tages sich selber überlassen, können sie die Gemeinschaft, von der sie so abhängig geworden sind, aufrecht erhalten?! Haben wir ihnen das richtige Rüstwerkzeug mitgegeben?
Viele Menschen sind sich selbst fremd geworden. Viele Kinder sind sich fremd. Überlasst sie nicht einfach dem "Freiraum", in welchem sie sich am Ende verlieren könnten!
Gebt den Kindern Freiräume, wenn sie reif dafür sind!!!
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