Es war mal wieder Zeit für die Halbjahreszeugnisse. Aber egal zu welcher Jahreszeit diese Zeilen gelesen werden, im Moment haben wir Schulstress. Immer. Egal wann. Denn keiner darf verlieren. Wir wollen alle nur gewinnen. Und das geht scheinbar nur, wenn wir alle Abitur haben. Also wird den Gymnasiasten auf die Schulter geklopft, als hätten sie gerade nochmal so überlebt. Und dann kommt lange erst einmal nichts, bis wir irgendwo bei den Versagern, den "Volksschülern" ankommen sind. Mit dem Schild um dem Hals. "Ich brauch eh nichts mehr lernen, ich werde eh Hartz IV."
Die Liste der Vorurteile ist laaaaaaaaaaaaaaang.
Es gibt zum Glück schon Aufschreie. Warum habt ihr Angst vor Praktikern, sozial Mitfühlenden, die Einfachheit Liebenden, Träumenden,....????
Braucht nicht gerade die Wirtschaft, die alle Schulbildung beherrschen will, eine Masse an nicht Denkenden?! Als Arbeiter an monotonen Arbeitsplätzen sowie als Konsumenten unnötiger Produkte.
Aber in diese satirische Richtung soll dieser Text nicht gehen. Er soll die Angst ansprechen die jede Menge Urteile und Verurteilungen zur Folge hat. Wir sind eine Gesellschaft mit einer riiiiiiiiiiießen Angst zu Versagen! Ständig sollen wir uns irgendwo beweisen, es "wert" zu sein.
Und zu diesem verrückten Wertesystem gehört es dazu, dass ein Spekulant an der Börse der Held der Nation sein soll, auch wenn er skrupellos ist und es verkackt. Und das eine Frau, welche für Sauberkeit und Ordnung in den Büros sorgt, zu den Loosern gehöre.
Es ist ein sehr starkes Zerrbild auf welchem die Gesellschaft ihre Werte definiert hat!
Und selbst, wenn es wirklich so wäre, dass alle mit einem Abitur mehr "Wert" wären, und mehr "verdienen" sollen, dann ist noch lange nicht die Welt untergegangen wenn das liebe Kind nach der Grundschule es "einfach (noch) nicht gerafft hat und eine Realschulempfehlung bekommt."
Dazu folgender Auszug:
, „die Angst der Mittelschicht vor dem Abstieg, ist nicht begründbar. Der Zug ist keinesfalls abgefahren, wenn ein Kind nicht aufs Gymnasium geht, es gibt keine Sackgassen. Auch wenn der Knoten spät platzt, sind der Karriere keine Grenzen gesetzt“, betont der Pädagoge. „Kindheit sollte nicht die Basis für überschätzte Akademikerquoten und Abrichtung für den Markt sein.“
Wenn wir unser Handeln wieder stärker an Realitäten als an gefühlten Unsicherheiten ausrichten, können wir tiefer durchatmen und gelassener agieren."
(genauer nachzulesen auf: Urbia. Wir lieben Familie.
http://www.urbia.de/magazin/familienleben/erziehung/fuenf-gruende-warum-eltern-faul-sein-duerfen)
Hier geht der Schritt ganz klar in eine multidimensionale Bildungslandschaft.
Dabei steht zwar noch immer die Frage im Raum, was wir genau als "Karriere" bezeichnen, aber es nimmt uns doch die Angst und hoffentlich den schon längst zu groß gewordenen Druck der auf den Kindern lastet, der perfekte Nachwuchs zu werden, der im Rampenlicht steht und all den Scheinfreunden und Verwandten der Eltern zeigen soll "schau her, ich bin doch liebens-wert ich habe ein Idealkind konstruieren können."...."Ich bin wer." ...."Ich stehe über anderen, ich bin besser als...." usw.
Ob das Auflösen des Dreigliedrigen Schulsystems ein Gewinn oder ein Verlust ist, sollte hier gar nicht erörtert werden. Das ist eine "harte Nuss" für sich mit jeweils vielen Befürwortern und Gegnern.
Wichtig an dieser Stelle: Lasst die Angst los! Freundet euch damit an: wir Menschen sind vielfältig und JEDER findet seinen Platz in unserer Gemeinschaft. Und jeden Einzelnen brauchen wir genau an seiner Stelle um eine Ganzheit zu sein. Eine Welt voller Chefs, die nur Chef werden wollen, um über anderen zu stehen, um sie zu erniedrigen, wird sich am Ende selbst aus der Geschichte ausradiert haben....
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